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Walter Schels, Blumen

4.9.—23.10.2021

Walter Schels’ künstlerisches Interesse gilt seit Jahrzehnten Porträts und dem Leben in seiner ganzen Vielfalt — und damit auch der Vergänglichkeit. „Ich habe mich als Fotograf immer mit Gesichtern beschäftigt. Gesichtern von Tieren und Menschen. Trockene Blumen sind für mich vergleichbar mit Gesichtern von alten Menschen. Verwelkende Blumen erreichen ihre eigene Schönheit und Eigenständigkeit, weil sie ein Leben hinter sich haben — im Gegensatz zu all den gleichmäßig frisch blühenden Tulpen, Rosen, Sonnenblumen. Meine Serie alter Blumen habe ich zum Teil mit alten Filmen fotografiert, aus den 40er bis 60er Jahren. Und ich bin ein alter Fotograf mit alten Kameras. So gesehen zeigt die Serie eine Hommage an das Alter.“ Walter Schels
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Fotografien und einem Text von Walter Schels.

Walter Schels, geb. 1936 in Landshut, arbeitete von 1957 bis 1965 als Schaufensterdekorateur in Barcelona, Kanada und Genf, bevor er nach New York ging, um Fotograf zu werden. 1970 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde mit Charakterstudien von Künstlern, Politikern und Prominenten der Kunst- und Geisteswelt bekannt. Mit der gleichen Intensität porträtiert er seit Jahrzehnten Tiere und Blumen. Als leidenschaftlichem Erforscher der Physiognomie geht es Walter Schels darum, Wesen und Persönlichkeit eines Motivs in der Fotografie sichtbar zu machen.
In fotografischen Langzeitprojekten, etwa über Blinde, Menschen mit Behinderung, frühgeborene Kinder, Transsexuelle und Hospizpatienten kurze Zeit vor und unmittelbar nach ihrem Tod, widmet sich Schels Extremsituationen des menschlichen Lebens. Walter Schels erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Hansel-Mieth-Preis, den World Press Photo Award, eine Goldmedaille des Art Directors Club Deutschland sowie einen Lead Award. Walter Schels lebt und arbeitet seit 1990 in Hamburg. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und sind Bestandteil vieler bedeutender Kunstsammlungen.